2020 war ein spezielles Jahr. Bis zum Trainingslager in Portugal ende Februar lief noch alles «normal», doch dann kam alles anders…
Alle paar Wochen wurde unser Saisonprogramm neu geschrieben und der Saisonhöhepunkt (WM und EM) mehrmals verschoben und am Ende doch abgesagt…
Hoffen, Geduld, Flexibilität, sich neue Ziele setzen und immer in Bereitschaft sein für den nächsten Wettkampf. Dies war der Hauptcharakter der letzten Saison. Wie wohl auch viele von euch, habe ich merken müssen, dass es für nichts eine Garantie gibt und manches so ganz anders kommen kann als ursprünglich geplant. Doch auch das ist grundsätzlich nicht neu im Sport, gibt es z.B. immer wieder Mal eine Verletzung, die einem dazu zwingt, den Plan «umzukrempeln». Nach meinem Muskelfaserriss letzten Dezember und Erkältungen im Winter, bremste mich im März eine Peronealsehnen-Entzündung aus. Nach einem verletzungsfreien Sommer kämpfe ich seit September mit einer Achillessehnen-Entzündung. Positiv daran ist doch immerhin, dass Verletzungen in einem Jahr wie diesem, wohl weniger ins Gewicht fallen 😊.
Beklagen will ich mich trotzdem nicht, denn einige Highlights gab es auch in der Saison 2020. Nachdem die Weltmeisterschaften endgültig ins Wasser fielen, wurde kurzerhand die «Chasse Neutrass» mit fünf Wertungsläufen in schönsten Schweizer Geländen aus dem Boden gestampft.
Plötzlich sendete das SRF, wohl auch mangels Alternativen, den Beitrag eines kleinen Eliteanlasses. In der Gesamtwertung der «Chasse Neutrass» belegte ich hinter Simone Niggli den 2. Rang. Danach scheute unser Trainerteam den Aufwand nicht und organisierte spontan zwei Trainingslager in der Schweiz (Gstaad und Luzern).
Anstelle der Weltmeisterschaften in Dänemark nutze ich die Zeit für ein Höhentrainingslager auf dem Berninapass. Zusammen mit Röfä entdeckte ich während unserem dritten Aufenthalt im Bernina Ospizio immer noch neue Gipfel, Trails und Pässe. Erstmals absolvierte ich eine Velotour über 207 Km. In 8h20’ radelten wir vom Berninapass via Ofenpass-Prad-Stelvio-Bormio-Foscagno-Livivno zurück auf den Bernina.
In der herbstlichen Schweizermeisterschafts Saison konnte ich erfreulicherweise mein solides Sommertraining mit drei Medaillen unter Beweis stellen: Gold über die Langdistanz sowie der Sprintstaffel und Bronze im Sprint.
Neben den sportlichen Highlights konnte ich auch privat einen grossen Erfolg verbuchen. Abseits vom OL-Geschehen wurde an einem wunderschönen Herbsttag auf der Simmeflue, um meine Hand angehalten.
Nicht zuletzt möchte ich mich besonders bei all jenen bedanken, die mich in diesem doch sehr speziellen Jahr weiter unterstützt haben. Insbesondere auch unsere Kadertrainer und meine persönlichen Coaches die keinen Aufwand gescheut haben und ständig neue tolle Ersatzprogramme organisierten!!!
Nun wünsche ich euch weiterhin eine gesunde Winterzeit, sei es Zuhause oder in unserer wunderschönen grenzenlosen Natur.